Bekanntlich stellt das Nachfolgealbum eines erfolgreichen Debüts die weitaus schwierigere Hürde zu Beginn einer Musikerkarriere dar. Anfängliche Prophezeiungen künftiger Erfolge sind erfreulich und schmeichelhaft, doch wollen diese spätestens mit dem zweiten Album in die Wirklichkeit umgemünzt werden. Und genau damit haben wir es im Falle von Thomas Godoj zu tun: Nach seinem Erstling Plan A muss er nun mit Nachfolger Richtung G den Beweis antreten, dass er sich von den für Casting-Shows so typischen Eintagsfliegen unterscheidet. 　　 　　Thomas Godoj hat bereits zuvor erfolgreich größere Hindernisse bewältigt, um seinen persönlichen Lebensweg zu meistern. Dank gutem Riecher traf er stets die richtigen Entscheidungen und tat das Passende zur rechten Zeit. Auch auf Richtung G erweist er sich als Goldjunge, denn von den insgesamt 13 Songs auf seiner aktuellen CD, besitzen einige durchaus Hit-Potenzial. Verantwortlich hierfür zeichnet vor allem ein starkes Team aus Songwritern (unter anderen Michel van Dyke, Axel Bosse, René Lipps) und Produzenten (Oliver Nova, Christoph Rau und Nicolaij Sukup). Sie alle haben ihr gesamtes Maß an Erfahrung und Können in den Dienst des jungen Recklinghausers gestellt. Eine Arbeitsweise, die sich mit der eines Formel-1-Rennstalls vergleichen lässt, in dem ein Fahrer stellvertretend für sein Team bestrebt ist, Runde für Runde das Beste aus dem Rennen herauszuholen. Das ist Thomas Godoj auf Richtung G zweifellos gelungen. Gleich mit dem ersten Song “Notizen“ erinnert uns Godoj daran, warum seinerzeit sein Duell im Finale gegen Fady Maalouf zu seinen Gunsten ausging. Seine Präsentation kernigen Gitarrenrocks gerät ihm einfach so überzeugend wie keinem Zweiten. Songs ähnlicher Kategorie sind “Nie allein“ und “Starschnitt“. Doch auch sanftere Töne gehören in sein Repertoire, darunter die Balladen “Cocoon“ und “Walking With You“ mit Klängen von Klavier und großem Orchester. Keine Frage: Auf Richtung G hat Thomas Godoj seine Feuerprobe bestanden.