Weber: Der Freischütz, J. 277 / Act I - "Was gibt's hier?"

作词:Johann Friedrich Kind

作曲:Carl Maria Von Weber

所属专辑:Weber: Der Freischutz

歌词

@migu music@

Kuno

Was gibt's hier? Wer untersteht sich, meinen Burschen anzutasten?

Kilian

Alles in Güte und Liebe, werter Herr Erbförster, gar nicht böse gemeint! Es ist Herkommen bei uns, daß, wer stets gefehlt hat, vom Königsschuß ausgeschlossen und dann ein wenig gehänselt wird - alles in Güte und Liebe.

Kuno

Stets gefehlt? Max! Max! Ist's möglich? Du, sonst der beste Schütze weit und breit! Seit vier Wochen hast du keine Feder nach Hause gebracht, und auch jetzt. . .?

Kaspar

Glaube mir, Kamerad: es hat dir jemand einen Weidmann gesetzt, und den mußt du lösen, oder du triffst keine Klaue.

Kuno

Possen!

Kaspar

Laß dir raten, Kamerad! Geh nächsten Freitag auf einen Kreuzweg, zieh mit dem Ladestock oder einem blutigen Degen einen Kreis um dich und rufe dreimal den großen Jäger...

Kuno

Schweig, vorlauter Bube! Du bist ein Tagedieb, ein Schlemmer, ein falscher Würfler... hüte dich, daß ich nicht noch Ärgeres von dir denke. Max, sieh dich vor! Ich bin dir wie ein Vater gewogen; es freut mich, daß der Herr Fürst Sohnesrecht auf den Eidam übertragen will, aber, wenn du morgen beim Probeschuß fehltest, müßt' ich dir doch das Mädchen versagen.

Max

Morgen! Morgen schon!

Einige Jägern

Was ist das eigentlich mit dem Probeschusse? Schon oft haben wir davon gehört.

Kuno

Mein Urältervater, der noch im Forsthause abgebildet steht, hieß Kuno, wie ich, und war fürstlicher Leibschütz. Einst trieben die Hunde einen Hirschen heran, auf dem ein Mensch angeschmiedet war - so bestrafte man in alten Zeiten die Waldfrevler. Dieser Anblick erregte das Mitleid des damaligen Fürsten. Er versprach demjenigen, welcher den Hirsch erlege, ohne den Missetäter zu verwunden, eine Erbförsterei und zur Wohnung das nah gelegene Waldschlößchen. Der wackere Leibschütz besann sich nicht lange. Er legte an und der Hirsch stürzte, und der Wilddieb war, obwohl im Gesicht vom Dorngebüsch zerkratzt, doch im übrigen unversehrt.

Volk

Das war ein Meisterschuß!

Kuno

Auch mein Urvater freute sich sehr, und der Fürst erfüllte in allem seine Zusage.

Kilian

Also davon schreibt sich der Probeschuß her, Nachbarn und Freunde. Nun weiß man's doch auch!

Kuno

Hört noch das Ende! Es ging damals wie jetzt, daß der böse Feind immer Unkraut unter den Weizen sät. Kunos Neider wußten es an den Fürsten zu bringen, der Schuß sei mit Zauberei geschehen, Kuno habe nicht gezielt, sondern eine Freikugel geladen.

Kaspar

Dacht' ich's doch! Hilf zu, Samiel!

Kilian

Eine Freikugel? Das sind Schlingen des bösen Feindes; meine Großmutter hat mir's einmal erklärt. Sechse treffen, die siebente gehört dem Bösen; der kann hinführen, wohin's ihm beliebt.

Kaspar

Alfanzerei! Nichts als Naturkräfte!

Kuno

Aus diesem Grunde machte der Fürst bei der Stiftung den Zusatz: "Daß jeder von Kunos Nachfolgern zuvor einen Probeschuß ablege, schwer oder leicht, wie es der regierende Fürst anzubefehlen geruhe". Doch genug nun! Wir wollen uns auf den Weg machen! Du aber, Max, magst noch einmal zu Hause nachsehen, ob sämtliche Treibleute angelangt sind. Nimm dich zusammen! Der Weidmann, der dir gesetzt ist, mag die Liebe sein. Noch vor Sonnenaufgang erwarte ich dich beim Hoflager.

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