Zur Erinnerung

作词:Sascha Reimann

作曲:Thomas Burchia

所属专辑:Bravo The Hits 2003

歌词

@migu music@

@migu music@

Wir lernten uns beide kennen, als wir ins gleiche Tagesheim kamen

wir wurden die besten Freunde im Alter von 9 Jahren

mit 10 war Blutsbrüderschaft angesagt

wir schworen uns den ganzen Kinderscheiß

und hielten uns klüger als die gesamte Nachbarschaft

Mein Stiefvater – 'n Alkoholiker

wir hatten immer was zum Saufen

Neugierde war alles, was wir brauchten

die Umstände machten aus uns das, was wir wurden

die Pädagogen machten meiner Mutter Sorgen, ich sei verzogen und verdorben

wir glänzten durch Schulschwänzen und dachten nicht an Morgen

mit 12 wären wir für Theresa Osslowski gestorben

wir chillten mit den älteren Angebern und Proleten

meist arbeitsloses Pack, mit 'nem verlebtem Erfahrungsschatz

Schaut euch die Leute an, mit denen ihr abhängt

hat Mutti gepredigt

sonst hat sich eure Zukunft eher früher, als später erledigt

unwichtig! Wir wollten wissen, wie Zigaretten mit Hasch schmecken

wie kann man lautlos Autos auf und in Häuser einbrechen

für uns war's normal, dass wir immer mehr wollten, was wir nicht durften

deshalb haben wir uns weniger gefreut, als wir 13 wurden

wir waren zu zweit und halbstark,

wir gingen durch dick und dünn und Betonklötze waren unser Freizeitpark

Ich hätte nie gedacht, dass es einmal endet

durch dich muss ich erfahren, dass sich jedes Blatt auch wendet

wir können nicht mehr teilen, was ist und einmal war

die Erinnerung an dich nehm' ich mit in mein Grab

wir hätten nie gedacht, dass es einmal endet

wir mussten erfahren, dass sich jedes Blatt auch wendet

wir können nicht mehr teilen, was ist und einmal war

die Erinnerung an dich nehm' ich mit in mein Grab

Seine Eltern krepierten bei einem Autounfall,

da war er grad drei

seit dem wächst er bei Oma auf, die lebt lieber in den Tag hinein

zu alt um ihm was zu verbieten, zu schwach um ihn anzuschreien

das bisschen Rente und Kindergeld vom Staat war für zwei viel zu klein

jede Schwierigkeit schweißt uns zusammen wie siamesische Zwillinge

zwei Kiddie-Punks, zwei Gesellschaftsunfähige

Was kann man tun, außer Amoksaufen, Fahrradkleber schnüffeln,

Läden beklauen, weil die Bullen nix tun können, wenn sie uns erwischen

uns kamen Ideen zu Hauf, ohne Respekt vorm Gesetz

jeder Benz von 'nem Bonz wurd' in Brand gesetzt

Grenzen und Limits sind uns fremd, wir kennen noch keine

diesen Sommer wollen wir alles ausprobieren und übertreiben

die Türsteher vor 'ner Disko schenken nur 'nem Ausweis Beachtung,

die passenden Zahlen stimmen durch Steuermarken von 'ner Kippenpackung

logisch will man älter sein, wir waren Spätzünder, wild, ungeduldig

kurz vor 14 und immer noch unschuldig

Wir liebten tanzen in Strobo- und Schwarzlicht,

pogen bei Punkkonzerten und Saufmusik in Kellerparties

Geld, Essen, Kleidung – es gab nichts, das wir nicht teilten

niemand konnte dieser Freundschaft das Wasser reichen

Ist nicht viel, das übrig blieb

außer dieses Lied

Wir sind zu weit gegangen, sind so weit gekommen

und am Ziel wurde uns dafür alles genommen

Der illegale Scheiß rächt sich, wird sogar mir bewusst

ich frag' mich oft, ob jede Lebensgeschichte so tragisch enden muss

erst blieb er mit 15 hängen, durch schlechte Noten

dann blieb er hängen auf schlechten Drogen und erlitt Angstpsychosen

man sperrte ihn in die Geschlossene, von allein kam er nicht runter

zerbrachen das Kind in ihm, stopften es voll mit Psychopharmaka

sein Gesicht aufgequollen, Reaktionen 10-mal langsamer,

sie rissen alles, was er war komplett auseinander

die Chemietherapie hat all seine Wahrnehmungen geraubt,

er ließ sich helfen, es ging nicht voran, deswegen gab er sich auf

das Fass lief über, als seine Oma an Altersschwäche starb

Tabletten, Therapeut und mein Besuch – das war's, was er besaß

sie flickten das Desaster halb zusammen und ab in die Freiheit

er sah mit 18 aus, wie 40, fiel zurück in die Vergangenheit

er fand keinen Anschluss, er schaffte keinen Schulabschluss

in seinen Augen schien wohl alles ruiniert, frei zum Abschuss

außer ihm hat's keiner geahnt oder gewusst

Eines Nachts ging er auf die Autobahn, gesteuert von all seinem Frust

'N Tag später durft ich in der Zeitung lesen, was geschah:

19 jähriger ließ sich von 'nem Zehntonner überfahr'n

Ist nicht viel, das übrig blieb

außer dieses Lied

Wir sind zu weit gegangen, sind so weit gekommen

und am Ziel wurde uns dafür alles genommen

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