Louis Devos (15. Juni 1926 in Brüssel; † 22. Januar 2015[1] ebenda) war ein belgischer Opernsänger (Tenor) und Dirigent.   Devos studierte neben Latein und Griechisch Violoncello am Konservatorium Brüssel. 1948 ging er für weiterführende Studien nach Österreich, wo er zwei Jahre als Musiker in verschiedenen Orchestern spielte. Sein Gesangsstudium erfolgte an der Staatlichen Musikhochschule Graz. 1950 gründete er das Ensemble Musica Polyphonica, mit dem er Alte Musik aufführte. Mit dem Ensemble nahm er oratorische und geistliche Musikwerke für die Schallplatte auf. Die Einspielungen gelten heute als musikhistorisch und interpretatorisch von hohem Wert.   Seinen ersten Gesangsauftritt als Tenor hatte er 1950 im Brüsseler Palais des Beaux-Arts in der Rolle des Tom Rakewell in einer Aufführung der Oper The Rake’s Progress von Igor Strawinsky. 1952 sang er in Brüssel die Tenorpartie in der europäischen Erstaufführung von Strawinskys Vokalwerk Cantata für Sopran, Tenor, Frauenchor und Instrumentalensemble. 1954 wirkte er in der Uraufführung der Rundfunkoper Orestes von Henk Badings mit. Seit 1956 hatte er Auftritte mit den Münchner Philharmonikern, wo er Werke Moderner Musik unter Dirigenten wie Hermann Scherchen und Pierre Boulez sang. 1957 gastierte er am Opernhaus von Dublin als Idamante in Idomeneo. Er sang in Uraufführungen von Werken des Schweizer Komponisten Frank Martin, so in dem Oratorium Mystère de la Nativité im Dezember 1959 in Genf mit Elly Ameling (Sopran) und Ernest Ansermet (Dirigent). 1964 wirkte er in Rom in der Uraufführung von Martins Oratorium Pilatus mit. 1972 sang er in Köln in Krzysztof Pendereckis Vokalwerk Utrenja. 1974 sang er, anlässlich des 100. Geburtstags von Arnold Schönberg, die Titelrolle des Aron in Schönbergs Oper Moses und Aron bei einer Radioproduktion des ORF in Wien sowie im Festspielhaus Salzburg.   Devos gastierte an der Mailänder Scala, an der Covent Garden Opera in London, in Madrid und am Opernhaus von Amsterdam[1]; regelmäßig trat er in München und an Brüsseler Opernhaus (La Monnaie/De Munt) auf.   Er war als Professor für Gesang am Königlichen Konservatorium Brüssel, am Konservatorium Amsterdam und am Konservatorium in Maastricht tätig. Er war Jurymitglied beim Internationalen Gesangswettbewerb in Genf, beim Internationalen Gesangswettbewerb von ’s-Hertogenbosch (zweimal dort auch Vorsitzender), beim Königin-Elisabeth-Wettbewerb (Internationale Koningin-Elisabethwedstrijd; Concours Musical Reine Elisabeth) in Brüssel, beim Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb in Leipzig und beim Gesangswettbewerb in Belgrad.   In den letzten Jahren trat Devos hauptsächlich als Dirigent hervor. Für seine Ersteinspielung eines unveröffentlichten Requiems des Komponisten Marc-Antoine Charpentier wurde Devos mit dem Prix Mondial du Disque (Montreux) ausgezeichnet.1989 entdeckte Louis Devos eine zweite, bis dahin unbekannte Version der „Grande Messe des Morts“ (Requiem) von François-Joseph Gossec. Für seine Einspielung des Werks (u.a. veröffentlicht bei Warner Classics) erhielt Devos einen weiteren Grand Prix du Disque; der Preis wurde ihm im Hôtel de Ville in Paris von Jacques Chirac überreicht.   Devos starb im Januar 2015 im Alter von 88 Jahren, der Tod wurde von seinem Sohn Eric Devos bekanntgegeben.
  Louis Devos (15. Juni 1926 in Brüssel; † 22. Januar 2015[1] ebenda) war ein belgischer Opernsänger (Tenor) und Dirigent.   Devos studierte neben Latein und Griechisch Violoncello am Konservatorium Brüssel. 1948 ging er für weiterführende Studien nach Österreich, wo er zwei Jahre als Musiker in verschiedenen Orchestern spielte. Sein Gesangsstudium erfolgte an der Staatlichen Musikhochschule Graz. 1950 gründete er das Ensemble Musica Polyphonica, mit dem er Alte Musik aufführte. Mit dem Ensemble nahm er oratorische und geistliche Musikwerke für die Schallplatte auf. Die Einspielungen gelten heute als musikhistorisch und interpretatorisch von hohem Wert.   Seinen ersten Gesangsauftritt als Tenor hatte er 1950 im Brüsseler Palais des Beaux-Arts in der Rolle des Tom Rakewell in einer Aufführung der Oper The Rake’s Progress von Igor Strawinsky. 1952 sang er in Brüssel die Tenorpartie in der europäischen Erstaufführung von Strawinskys Vokalwerk Cantata für Sopran, Tenor, Frauenchor und Instrumentalensemble. 1954 wirkte er in der Uraufführung der Rundfunkoper Orestes von Henk Badings mit. Seit 1956 hatte er Auftritte mit den Münchner Philharmonikern, wo er Werke Moderner Musik unter Dirigenten wie Hermann Scherchen und Pierre Boulez sang. 1957 gastierte er am Opernhaus von Dublin als Idamante in Idomeneo. Er sang in Uraufführungen von Werken des Schweizer Komponisten Frank Martin, so in dem Oratorium Mystère de la Nativité im Dezember 1959 in Genf mit Elly Ameling (Sopran) und Ernest Ansermet (Dirigent). 1964 wirkte er in Rom in der Uraufführung von Martins Oratorium Pilatus mit. 1972 sang er in Köln in Krzysztof Pendereckis Vokalwerk Utrenja. 1974 sang er, anlässlich des 100. Geburtstags von Arnold Schönberg, die Titelrolle des Aron in Schönbergs Oper Moses und Aron bei einer Radioproduktion des ORF in Wien sowie im Festspielhaus Salzburg.   Devos gastierte an der Mailänder Scala, an der Covent Garden Opera in London, in Madrid und am Opernhaus von Amsterdam[1]; regelmäßig trat er in München und an Brüsseler Opernhaus (La Monnaie/De Munt) auf.   Er war als Professor für Gesang am Königlichen Konservatorium Brüssel, am Konservatorium Amsterdam und am Konservatorium in Maastricht tätig. Er war Jurymitglied beim Internationalen Gesangswettbewerb in Genf, beim Internationalen Gesangswettbewerb von ’s-Hertogenbosch (zweimal dort auch Vorsitzender), beim Königin-Elisabeth-Wettbewerb (Internationale Koningin-Elisabethwedstrijd; Concours Musical Reine Elisabeth) in Brüssel, beim Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb in Leipzig und beim Gesangswettbewerb in Belgrad.   In den letzten Jahren trat Devos hauptsächlich als Dirigent hervor. Für seine Ersteinspielung eines unveröffentlichten Requiems des Komponisten Marc-Antoine Charpentier wurde Devos mit dem Prix Mondial du Disque (Montreux) ausgezeichnet.1989 entdeckte Louis Devos eine zweite, bis dahin unbekannte Version der „Grande Messe des Morts“ (Requiem) von François-Joseph Gossec. Für seine Einspielung des Werks (u.a. veröffentlicht bei Warner Classics) erhielt Devos einen weiteren Grand Prix du Disque; der Preis wurde ihm im Hôtel de Ville in Paris von Jacques Chirac überreicht.   Devos starb im Januar 2015 im Alter von 88 Jahren, der Tod wurde von seinem Sohn Eric Devos bekanntgegeben.
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