Michel Schwalbé war ein polnischer Geiger und Violinpädagoge.   Michel Schwalbé, who has died aged 92, was a Polish-born violinist and for almost 30 years leader of the Berlin Philharmonic Orchestra under Herbert von Karajan.      Michel Schwalbé, von jüdischer Herkunft, studierte bei Moritz Frenkel an der Musikhochschule Warschau und schloss mit zwölf Jahren dort ab. 1933 legte er sein Abitur ab. Er setzte danach seine musikalischen Studien bei Jules Bucherit (Violine), George Enescu (Interpretation) und Pierre Monteux (Kammermusik und Dirigieren) in Paris fort, wo er 1938 abschloss. 1940 floh er nach Lyon, wo er ab 1942 als Konzertmeister des dortigen Symphonieorchesters tätig war und von Prof. Bouffard unterrichtet wurde. 1944 flüchtete er erneut vor den deutschen Truppen in einem Möbelwagen versteckt in die Schweiz. Ernest Ansermet engagierte ihn 1944 als Ersten Konzertmeister des Orchestre de la Suisse Romande. In der Schweiz gründete er das Genfer Trio und das Schwalbé-Quartett (1946–48), erhielt eine Professur am Genfer Konservatorium als Nachfolger von Joseph Szigeti und war auch als Konzertmeister des Lucerne Festival Orchester tätig.   Als Herbert von Karajan ihn zu den Berliner Philharmonikern nach West-Berlin holte, empfand Schwalbé dies als einziger Überlebender seiner Familie - seine Mutter und seine Schwester wurden im Vernichtungslager Treblinka ermordet - als einen „Akt der Versöhnung mit den Deutschen".1957 wurde er bei den Philharmonikern Konzertmeister und prägte den berühmten Streicherklan des Orchesters über mehrere Jahrzehnte bis zum Ende seiner Tätigkeit 1986, als der polnische Geiger Daniel Stabrawa zu seinem Nachfolger als Konzertmeister bestimmt wurde. Er trat in vielen Ländern als Solist, mit kammermusikalischen Ensembles wie den Philharmonischen Solisten und als Dirigent auf.      Er spielte als Nachfolger der Geigerin Martha Drews, die 1904 als Solistin mit den Berliner Philharmonikern debütiert hatte, auf der Geige „König Maximilian“ (1709) von Antonio Stradivari, die ihm Ende 1966 auf Vermittlung von Herbert von Karajan von der Axel Springer Stiftung, zu deren Stiftungszwecken die Unterstützung von Künstlern und die Aussöhnung von Juden und Deutschen gehören, auf Lebenszeit zur Verfügung gestellt wurde. Die Geige wurde 1966 für 326630 Deutsche Mark (167000 Euro) von Axel Springer in Boston erworben, nachdem sie viele Jahre nur ausgestellt war. Schwalbé musste sie zunächst einige Jahre bespielen, damit der Klang des Instrumentes wieder seinen hohen Wert erlangen konnte. 1973 wurde dann eine Langspielplatte mit dem Titel Antonius Stradivarius Cremonensis - Faciebat Anno 1709 - Die König-Maximilian-Stradivari gespielt von Michel Schwalbé mit der Violinsonate g-Moll von Johann Sebastian Bach (Bach-Werke-Verzeichnis 1001) und einigen Capricen von Niccolò Paganini veröffentlicht. Karajan äußerte 1974 schließlich, dass der seltene Fall eingetreten sei, bei dem „ein preziöses Instrument einen kongenialen Partner findet, der die Fähigkeiten voll auszuschöpfen weiß“. Schwalbé gab die Geige 1992 der Stiftung zurück, die sie danach für 2,5 Millionen Deutsche Mark (1,278 Millionen Euro) verkaufte.      Schwalbé, der bis zu seinem Lebensende mit den Berliner Philharmonikern verbunden blieb,starb in der Nacht zum 9. Oktober 2012 . Er wurde am 15. Oktober auf dem Jüdischen Friedhof an der Heerstraße beigesetzt. Schwalbé nahm an, dass sein Name ursprünglich vom französischen Chevalier abstammt.
  Michel Schwalbé war ein polnischer Geiger und Violinpädagoge.   Michel Schwalbé, who has died aged 92, was a Polish-born violinist and for almost 30 years leader of the Berlin Philharmonic Orchestra under Herbert von Karajan.      Michel Schwalbé, von jüdischer Herkunft, studierte bei Moritz Frenkel an der Musikhochschule Warschau und schloss mit zwölf Jahren dort ab. 1933 legte er sein Abitur ab. Er setzte danach seine musikalischen Studien bei Jules Bucherit (Violine), George Enescu (Interpretation) und Pierre Monteux (Kammermusik und Dirigieren) in Paris fort, wo er 1938 abschloss. 1940 floh er nach Lyon, wo er ab 1942 als Konzertmeister des dortigen Symphonieorchesters tätig war und von Prof. Bouffard unterrichtet wurde. 1944 flüchtete er erneut vor den deutschen Truppen in einem Möbelwagen versteckt in die Schweiz. Ernest Ansermet engagierte ihn 1944 als Ersten Konzertmeister des Orchestre de la Suisse Romande. In der Schweiz gründete er das Genfer Trio und das Schwalbé-Quartett (1946–48), erhielt eine Professur am Genfer Konservatorium als Nachfolger von Joseph Szigeti und war auch als Konzertmeister des Lucerne Festival Orchester tätig.   Als Herbert von Karajan ihn zu den Berliner Philharmonikern nach West-Berlin holte, empfand Schwalbé dies als einziger Überlebender seiner Familie - seine Mutter und seine Schwester wurden im Vernichtungslager Treblinka ermordet - als einen „Akt der Versöhnung mit den Deutschen".1957 wurde er bei den Philharmonikern Konzertmeister und prägte den berühmten Streicherklan des Orchesters über mehrere Jahrzehnte bis zum Ende seiner Tätigkeit 1986, als der polnische Geiger Daniel Stabrawa zu seinem Nachfolger als Konzertmeister bestimmt wurde. Er trat in vielen Ländern als Solist, mit kammermusikalischen Ensembles wie den Philharmonischen Solisten und als Dirigent auf.      Er spielte als Nachfolger der Geigerin Martha Drews, die 1904 als Solistin mit den Berliner Philharmonikern debütiert hatte, auf der Geige „König Maximilian“ (1709) von Antonio Stradivari, die ihm Ende 1966 auf Vermittlung von Herbert von Karajan von der Axel Springer Stiftung, zu deren Stiftungszwecken die Unterstützung von Künstlern und die Aussöhnung von Juden und Deutschen gehören, auf Lebenszeit zur Verfügung gestellt wurde. Die Geige wurde 1966 für 326630 Deutsche Mark (167000 Euro) von Axel Springer in Boston erworben, nachdem sie viele Jahre nur ausgestellt war. Schwalbé musste sie zunächst einige Jahre bespielen, damit der Klang des Instrumentes wieder seinen hohen Wert erlangen konnte. 1973 wurde dann eine Langspielplatte mit dem Titel Antonius Stradivarius Cremonensis - Faciebat Anno 1709 - Die König-Maximilian-Stradivari gespielt von Michel Schwalbé mit der Violinsonate g-Moll von Johann Sebastian Bach (Bach-Werke-Verzeichnis 1001) und einigen Capricen von Niccolò Paganini veröffentlicht. Karajan äußerte 1974 schließlich, dass der seltene Fall eingetreten sei, bei dem „ein preziöses Instrument einen kongenialen Partner findet, der die Fähigkeiten voll auszuschöpfen weiß“. Schwalbé gab die Geige 1992 der Stiftung zurück, die sie danach für 2,5 Millionen Deutsche Mark (1,278 Millionen Euro) verkaufte.      Schwalbé, der bis zu seinem Lebensende mit den Berliner Philharmonikern verbunden blieb,starb in der Nacht zum 9. Oktober 2012 . Er wurde am 15. Oktober auf dem Jüdischen Friedhof an der Heerstraße beigesetzt. Schwalbé nahm an, dass sein Name ursprünglich vom französischen Chevalier abstammt.
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